Firewall einrichten: IT-Sicherheit für Arzt- und Zahnarztpraxen
Eine professionell eingerichtete Firewall gehört heute in jede Arzt- und Zahnarztpraxis. Seit der Einführung der IT-Sicherheitsrichtlinie nach § 390 SGB V sind medizinische Einrichtungen gesetzlich verpflichtet, ihre IT-Systeme und Patientendaten durch eine Firewall zu schützen. Die Richtlinie beschreibt eine Basis-Infrastruktur, zu der neben Virenschutz, regelmäßigen Updates und Backups auch eine Firewall gehört. Doch was bedeutet es konkret, eine Firewall einzurichten, und welche Anforderungen gelten für Praxen?
Was ist eine Firewall und warum ist sie so wichtig?
Eine Firewall ist ein Sicherheitssystem, das den Datenverkehr zwischen dem internen Praxisnetzwerk und dem Internet kontrolliert und filtert. Sie fungiert als digitaler Schutzwall, der unbefugte Zugriffe auf Ihr Netzwerk und Ihre Daten blockiert und Ihnen gleichzeitig einen sicheren Datenverkehr ermöglicht. Für Arzt- und Zahnarztpraxen ist eine korrekt konfigurierte Firewall besonders entscheidend, da hier täglich hochsensible Patientendaten verarbeitet werden. Cyberangriffe auf Gesundheitseinrichtungen nehmen seit Jahren zu, weshalb der Gesetzgeber klare Vorgaben geschaffen und eine Firewall vorgeschrieben hat.
Gesetzliche Anforderungen: Firewall einrichten nach IT-Sicherheitsrichtlinie
Ab dem 1. Oktober 2025 gelten verschärfte Anforderungen der aktualisierten IT-Sicherheitsrichtlinie, die in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) entwickelt wurde. Sie schreibt für alle Praxen – unabhängig von ihrer Größe – den Einsatz einer Firewall vor. Diese muss alle ein- und ausgehenden Verbindungen überwachen, regelmäßig aktualisiert werden und sicherheitsrelevante Ereignisse dokumentieren. Ebenso ist eine fachgerechte Verwaltung und Dokumentation der Einstellungen vorgeschrieben.
Da diese Anforderungen in den meisten Fällen wohl nicht vom Praxispersonal erfüllt werden können, empfiehlt es sich, einen externen IT-Dienstleister wie denkkontor.com mit der Einrichtung und Verwaltung der Firewall zu beauftragen.
Hardware- oder Software-Firewall einrichten?
In den meisten Praxen kommen professionelle Hardware-Firewalls zum Einsatz. Dabei handelt es sich um eigenständige, speziell für den Netzwerkschutz entwickelte Geräte, die zwischen Internet-Router und Praxisnetzwerk installiert werden. Auf diese Weise können sie das gesamte Netzwerk und alle darin eingeloggten Geräte gleichzeitig schützen. Sie kontrollieren den Datenverkehr zentral und blockieren Angriffe bereits am Eingangspunkt des Netzwerks.
Herzstück jeder Hardware-Firewall ist ein Regelwerk: Hier wird festgelegt, welche Verbindungen erlaubt sind und welche blockiert werden. Beispielsweise sollte der Zugriff auf bestimmte Praxisanwendungen oder der sichere Datenaustausch mit Laboren unbedingt erlaubt sein. So lässt sich der Netzwerkverkehr gezielt steuern und auf die individuellen Anforderungen der Praxis abstimmen.
Software-Firewalls werden dagegen direkt auf einzelnen Geräten installiert und schützen nur das jeweilige Gerät. Sie sind eine sinnvolle Ergänzung, können jedoch den umfassenden Schutz einer Hardware-Firewall nicht ersetzen.
Schritte beim professionellen Firewall Einrichten
Bevor eine Firewall installiert wird, analysiert ein IT-Experte zunächst die bestehende Infrastruktur. Dabei werden alle Netzwerkgeräte erfasst, Datenströme identifiziert und mögliche Sicherheitslücken bewertet. Auf Basis dieser Analyse wird entschieden, welche Firewall-Hardware und -Funktionen am besten zur Praxis passen. Faktoren wie Anzahl der Geräte, Internetgeschwindigkeit, gewünschter Funktionsumfang und Budget spielen dabei eine Rolle.
Die Installation beginnt mit dem Einbau der Hardware-Firewall ins Netzwerk und der Grundkonfiguration. Dabei werden sichere Administratorenzugänge eingerichtet und die wichtigsten Netzwerkeinstellungen festgelegt. Anschließend definiert der IT-Spezialist die Regeln, nach denen die Firewall den Datenverkehr kontrolliert. Bewährt hat sich hier das „Default-Deny“-Prinzip: Alle Verbindungen sind zunächst blockiert, nur ausdrücklich erlaubte werden freigegeben. Für den Praxisalltag bedeutet das, dass Zugriffe auf Praxissoftware, KIM-Dienste und weitere Telematikinfrastruktur-Anwendungen gezielt freigeschaltet werden, während der allgemeine Internetzugang kontrolliert bleibt. Es ist sehr wichtig, dass bei der Einrichtung genau darauf geachtet wird, alle praxisrelevanten Verbindungen zu erlauben, damit die Firewall den Praxisbetrieb nicht stört.
Wartung und Monitoring der Firewall
Nach der Einrichtung ist die Arbeit nicht abgeschlossen. Eine Firewall muss dauerhaft überwacht und gepflegt werden, um ihre Schutzwirkung zu behalten. Dazu gehört die regelmäßige Auswertung von Protokollen, um verdächtige Aktivitäten frühzeitig zu erkennen und Angriffe abzuwehren. Ebenso wichtig ist es, die Leistung der Firewall zu überwachen und die Regeln gegebenenfalls anzupassen. Firmware- und Signatur-Updates müssen zeitnah installiert werden, um Sicherheitslücken zu schließen. Änderungen an der Konfiguration der Firewall sollten dokumentiert werden, da diese Informationen im Ernstfall benötigt werden.
Häufige Fehler beim Firewall Einrichten
Zu den häufigsten Problemen gehören fehlerhafte Regeln, die entweder zu restriktiv sind und den Praxisbetrieb stören, oder zu viele Verbindungen zulassen, was unnötige Sicherheitsrisiken schafft. Auch unvollständige Dokumentation, seltene Updates oder eine unklare Verantwortlichkeit für die Firewall-Verwaltung können den Schutz erheblich schwächen. Diese Fehler können durch die Zusammenarbeit mit einem IT-Service vermieden werden. Die Experten kümmern sich zuverlässig und mit Fachwissen um Ihre Firewall, während Sie sich um Ihre Patienten kümmern können und in Sachen IT den Kopf frei haben.
Best Practices für Praxis-Firewalls
Eine gute Sicherheitsstrategie besteht aus mehreren Bausteinen. So kann das Praxisnetzwerk in verschiedene Bereiche unterteilt werden: z. B. Verwaltung, Behandlungsräume und Geräte (wie Röntgensysteme). Diese Segmentierung sorgt dafür, dass sich ein Angriff nicht ungehindert im gesamten Netzwerk ausbreiten kann. Ebenso wichtig ist das „Least-Privilege“-Prinzip: Alle Mitarbeitenden erhalten nur die Zugriffsrechte, die sie für ihre tägliche Arbeit wirklich brauchen.
In besonders sensiblen Bereichen kann es zusätzlich sinnvoll sein, eine zweite, sogenannte redundante Firewall einzurichten, um den Schutz zu erhöhen. Und nicht zuletzt sollten alle Mitarbeitenden regelmäßig geschult werden, damit sie verdächtige E-Mails und unsichere Webseiten frühzeitig erkennen und riskante Handlungen vermeiden können.
Firewall einrichten als Basis der IT-Sicherheit
Das professionelle Firewall Einrichten ist heute ein Baustein der IT-Sicherheit in Arzt- und Zahnarztpraxen, der nicht wegzudenken ist – letztlich auch, weil er gesetzlich vorgeschrieben wird. Die gesetzlichen Anforderungen der IT-Sicherheitsrichtlinie machen deutlich: Nur mit einer ordnungsgemäß konfigurierten Firewall können Praxen ihre Compliance-Verpflichtungen erfüllen und gleichzeitig ihre IT-Systeme und Patientendaten wirksam schützen.
Die Komplexität moderner Firewall-Systeme und die spezifischen Anforderungen der Telematikinfrastruktur erfordern jedoch professionelle Expertise. Aber die lohnt sich: Eine fachgerecht eingerichtete und gewartete Firewall ist eine langfristige Investition in die Sicherheit und Zukunftsfähigkeit Ihrer Praxis.
Firewall einrichten mit denkkontor
Als spezialisierter IT-Dienstleister für über 350 Arzt- und Zahnarztpraxen unterstützt denkkontor Sie beim professionellen Firewall Einrichten. Unser erfahrenes Team kennt die spezifischen Anforderungen des Gesundheitswesens und sorgt für eine IT-Sicherheitsrichtlinien-konforme Umsetzung.
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